Hundefutter selber kochen

Der klare Vorteil eines selbst hergestellten Hundefutters ist die Tatsache, dass Besitzerin und Besitzer die Qualität der Zutaten kennen. Mancher Hund bekommt auf diese Weise ein tägliches Mahl, von dem das Herrchen selbst meist nur träumt. Bei aller Liebe zum Tier wird hierbei allerdings häufig viel falsch gemacht. Weshalb dies so ist und welche Gründe es zur Eigenkomposition von Hundefutter gibt, ist im Folgenden nachzulesen.

Lecker: gesundes Hundefutter ohne Zusätze / © leungchopan – depositphotos.com

Hundefutter selber kochen: gut für den Hund?

Wer unter Hundefutter selber kochen eigentlich die Versorgung mit frischem Rohfleisch meint, der sucht eigentlich nach dem Fachbegriff des Barfens. Denn beim selbst gekochten Hundefutter wird das Futter nicht roh verfüttert, sondern tatsächlich gegart. Hierbei gehen wichtige Nährstoffe verloren, welche bei der Rohfleischfütterung erhalten blieben. Zeitgleich können aber auch rohe Lebensmittel aufgeschlossen und dadurch einfacher zu verdauen werden. Des Weiteren drohen Stücke mit Knochen auch unkontrolliert zu zersplittern. Dabei entsteht ein ernstes Gesundheitsrisiko für den Hund.

Das Zusammenstellen von eigenem Futter als solches ist eine gute Sache, sofern einige Hinweise beachtet werden. Beim Kochen ist äußerste Vorsicht geboten. Zum Beispiel dürfen nicht alle Knochen erhitzt werden und im Anschluss verfüttert werden. Geflügelknochen zum Beispiel neigen zum schnellen Zersplittern.

Wer sein Hundefutter selber kocht und zubereitet, der tut seinem Hund jedoch in der Regel etwas Gutes. Aber wie auch beim Barfen, müssen Hundebesitzer*innen auf alle Zutaten und Nährstoffe achten. Ansonsten kann es auf Dauer schnell zu einer Unterversorgung an Nährstoffen kommen. Diese Mangelerscheinungen zeigen sich dann häufig erst, wenn es zu spät ist und der Hund bereits gesundheitliche Probleme hat.

Gekochtes Hundefutter ist jedoch um einiges besser zu verdauen, als es bei rohem Futter der Fall ist. Die Zellstruktur der Fleisch-, Obst- und Gemüsesorten wird beim Kochen aufgespalten. So können die Nährstoffe besser aufgenommen und verwertet werden. Als Mus oder pürierter Brei ist das Futter noch besser aufzunehmen. Sensible Hunde erhalten häufig selbst gekochtes Futter, um den Magen zu schonen.

Gleiches gilt für eine Schonkost bei Hunden. Bei anhaltenden Verdauungsproblemen ist eine Schonkost zu empfehlen. Häufig besteht diese aus etwas gekochtem Reis und gekochten Hähnchenbrust-Streifen. Für den Hund ist das Futter dann leicht zu verdauen. Dabei wird der Magen nicht weiter gereizt und die Verdauungsprobleme verschwinden.

Hundefutter selber kochen

Futter für den Hund selber kochen / © Quasarphoto – depositphotos.com

Weshalb besteht oft der Wunsch, Hundefutter selbst zu kochen?

Gute Gründe darüber nachzudenken, ob man nicht selbst das bessere Hundefutter herstellen kann, gibt es mehr als genügend. Leider verwenden gerade Fabrikate von Discountern und andere Hersteller der untersten Preisklasse viele Inhaltsstoffe, die für keinen Hund ideal sind.

Zum Beispiel wird glutenhaltiger Weizen breitflächig als günstiger Füllstoff verwendet. Es befinden sich ebenfalls weitere Inhaltsstoffe in einigen Futtersorten, welche kein Bestandteil eines hochwertigen Futters sind. So werden statt Fleisch gerne Tiermehle und Fleischabfälle verwendet, die sich oft hinter dem Begriff „Fleischerzeugnisse“ verstecken. In aller Regel sind die Hersteller von Premium Hundefutter in ihren Rezepturen besser aufgestellt. Hier sind z.B. die von uns getesteten Hersteller Wolfsblut, Wildborn oder Anifit zu nennen.

Ein Hundefutter ohne Zusatzstoffe ist das Ergebnis, wenn man selbst in der Küche aktiv wird. Geschmacksverstärker, Zuckerzusätze, Konservierungsstoffe, Aromastoffe, chemische und weitere Zusätze haben keinen Platz in einem selbst gekochten Hundefutter. Auch von Gewürzen sollten Sie Abstand nehmen. Daher gilt grundsätzlich: Essensreste sind kein geeignetes Hundefutter und daher nicht mit Selbstgekochtem gleichzustellen. Ein menschliches Abschmecken des Gerichts ist zumindest hinsichtlich der Gewürzmischung weniger sinnvoll.

Barfen statt kochen

Die wohl artgerechteste und gesundeste Art und Weise seinen Vierbeiner zu ernähren ist die BARF-Methode. Unter dem Begriff Barfen versteht sich die Fütterung des Hundes mit rohem Fleisch. Da Hunde von Natur aus Fleischfresser sind und ihre Nahrung bevorzugt frisch und roh verzehren, gilt das Barfen als besonders artgerecht.

In unserem ausführlichen Ratgeber zum Barfen erhalten Sie weiterführende Informationen zur Rohfleischfütterung. Ein hochwertiges Nassfutter stellt eine gute Alternative zum Barfen dar. Es ist meist günstiger in der Anschaffung, ebenfalls in hoher Qualität und erspart Ihnen viel Zeit in der Küche.

Hundefutter selbst zubereiten

Barfen – die Fütterung mit Rohfleisch / © Hannamariah – depositphotos.com

Wer sich dennoch für das Barfen entscheidet, der muss einige Hinweise bei der Zubereitung beachten. Während sich ein hochwertiges Nassfutter als Alleinfuttermittel eignet, reicht die Fütterung mit rohem Fleisch alleine nicht aus. Um den Bedarf an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien Ihres Hundes zu decken, sollten sich ebenfalls tierische und pflanzliche Stoffe im Futter befinden.

Jahrelange Barfer wechseln die Fleischsorten, mischen regelmäßig hochwertige tierische Nebenerzeugnisse zum Futter und achten peinlich genau darauf, dass der Hund bestens versorgt ist. Für Barfer gibt es im Fachhandel ebenfalls die Möglichkeit Calcium, natürliche Vitamine und Mineralien in Form von Pulver einzukaufen. Dieses dient als ernährungsphysiologischer Futterzusatz, um so den täglichen Bedarf des Hundes zu decken.

Zutaten für Selbstgekochtes

Hundehalter*innen, welche das Selbstkochen in Erwägung ziehen, werden ihre Gründe haben. Entweder leidet der Vierbeiner an Unverträglichkeiten, oder man hat das grundlegende Vertrauen in die Futterindustrie verloren. Der Futterdschungel wird immer undurchsichtiger, immer mehr Hersteller und Marken drängen mit ihren neuen Produkten und Trends in den Hundefuttermarkt. Jeder verspricht einem dabei im Grunde das Blaue vom Himmel. Wie soll man hier noch den Durchblick behalten?

Genau aus diesem Grund haben wir unserer Webseite ins Leben gerufen. Um auch Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich einen verbesserten Blick auf den Futtermarkt zu verschaffen. Neben unseren vielen Praxistests finden Sie zudem zahlreiche Ratgeber rund um eine artgerechte Ernährung. Viele Leserinnen und Leser unserer Webseite haben uns gefragt, ob es unsere Informationen nicht auch gebündelt zum Nachlesen gibt. So entstand die Idee, ein eigenes Buch zu entwickeln. Herausgekommen ist Das 1×1 der artgerechten Hundeernährung.

Doch welche Zutaten dürfen überhaupt im Kochtopf landen? Hunde sind zwar durchaus in der Lage Kohlenhydrate zu verwerten. Diese sollten jedoch sowohl aufgeschlossen sein als auch nicht den Hauptbestandteil des Futters ausmachen. Fleischzutaten, also Muskelfleisch und hochwertige Innereien, sollten auch bei einem selbstgekochtem Hundefutter ganz oben auf der Zutatenliste stehen.

Am beliebtesten ist vermutlich Huhn, aber auch Rind, Lamm, Ente, Fisch und weitere tierische Zutaten sind beim Selbstkochen gern gesehen. Die Wahl der Zutaten unterscheidet sich demnach nicht zwangsläufig von den Zutaten aus den Zusammensetzungen hochwertiger Hundefutter. Auch werden bei der Rohfütterung die Zutaten die selben sein, nur die Herstellung unterscheidet sich grundlegend. Neben tierischen Zutaten sollten nach Bedarf Nahrungsergänzungen gewählt werden, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt und das Selbstgekochte als Alleinfuttermittel taugt. Abgesehen davon eignen sich natürlich auch Süßkartoffeln, Reis, Karotten, Zucchini, Äpfel und weiteres Obst und Gemüse. Wer mag, der kann das Selbstgekochte im Anschluss noch mit einem guten Öl für Hunde kombinieren.

Beispielhafte Zusammensetzung eines selbstgekochten Hundefutters: 70% Huhn (Muskelfleisch, Herzen, Leber, Mägen), 10% Reis, Karotten, Zucchini, Leinöl und Mineralstoffe.

Innereien, wie Herz, Magen und Leber, erhalten Sie in der Regel auch beim örtlichen Schlachter. Das Fleisch und die weiteren Zutaten sollten bestenfalls Bio-Qualität aufweisen. Anstelle des Leinöls eignen sich auch viele weitere Öle, wie Lachs- oder Flachsöl. Nicht jeder Hund verträgt jedoch jedes Öl, daher sollte stets mit einer kleineren Menge zuvor probiert werden.

Wenn man seinen Vierbeiner nur zu besonderen Anlässen oder selten etwas Selbstgekochtes kredenzt, dann muss es nicht zwangsläufig mit allen Nahrungsergänzungen bedarfsdeckend serviert werden. Es ist im Grunde wie bei einer Schonkost, welche für einige Tage gegeben werden kann, auf Dauer jedoch nicht alle notwendigen Nährstoffe liefert.


Fazit zum Selbstkochen / Barfen

Als zertifizierte Ernährungsberater für Hunde bieten wir Ihnen die Mögkichkeit, sich kostenlos und unverbindlich auf unserer Webseite zu informieren. In unseren Praxistests mit unserem vierbeinigen Testpersonal haben wir einige hochwertige Futterhersteller getestet. Auch wir haben lange mit dem Gedanken gespielt, das Hundefutter selber herzustellen. Mit einem hochwertigen Nassfutter haben wir eine gute Alternative gefunden, mit der wir und unsere Hunde bestens zufrieden sind.

Neben den vielen Vorteilen die eine Ernährung durch Barfen oder Selbstkochen mit sich bringt, gibt es jedoch auch viele Risiken. Entscheiden Sie sich für die Rohfleischfütterung, so empfehlen wir sich zuvor bestens zu informieren. Ihr Hund wird dann ausschließlich von Ihnen ernährt und benötigt damit alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien für den täglichen Bedarf. Barfen ist zwar kein Hexenwerk, das hören wir von vielen Leser*innen immer wieder, dennoch sollte man nicht „blind drauflos füttern“ und sich zuvor mit der Materie und den individuellen Bedürfnissen des eigenen Vierbeiners beschäftigen.

Ein hochwertiges Alleinfuttermittel enthält bereits alle notwendigen Inhaltsstoffe für ein gesundes und vitales Hundeleben. Hier sinkt das Risiko, dass der Hund Mangelerscheinungen bekommt und möglicherweise unterversorgt wird. Richtig durchgeführtes Barfen stellt die wohl artgerechteste Ernährung eines Vierbeiners dar. Dennoch ist das Barfen auf der anderen Seite auch zeitaufwendig und kostspielig. Gleiches gilt natürlich auch für das Selbstkochen.

Sie sind sich nicht sicher welches Futter Sie füttern sollen? Gerne empfehlen wir Ihnen hochwertige Nassfuttersorten, welche wir zuvor mit unseren Vierbeinern getestet haben. Erfahren Sie hierzu mehr in unserem Artikel über unsere Testkriterien beim Hundefuttertest.

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